Heimat – eine Annäherung
"Reise nach innen…"
eine intensive Auseinandersetzung mit Heimat, Sehnsucht und Tod
Seit Beginn der Corona Pandemie hat sich das Leben aller Menschen weltweit fundamental verändert: Gezwungenermaßen findet auch in Deutschland eine Auseinandersetzung mit dem Tod statt, die es so bestimmt seit dem 2. WK hier nicht mehr gegeben hat.
Für mich als Sängerin + Kulturschaffende bedeutet das - neben dem realen Tod - auch das langsame Dahinsiechen der Kultur, die davon lebt, nach außen gelebt zu werden…
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In der Vergangenheit war es so, dass Komponisten, Dichter und Interpreten sich aufgrund von Krieg und Vertreibung, aufgrund von Diktaturen oder der falschen Religion ins äußere Exil begeben mußten.
Bei Manchen war es auch eine Reise ins innere Exil: Wenn sie von der Gesellschaft nicht mehr verstanden wurden oder sich aufgrund ihrer veränderten Psyche nicht mehr verständlich machen konnten...
Diese Gedankengänge habe ich in "Reise nach innen…" einfließen lassen; herausgekommen ist dabei - unterstützt durch den Pianisten Philippe Adam - ein Konzertprogramm, in dem Komponisten und Dichter(innen) zu Wort kommen, die Exil in der einen oder anderen Form schmerzlich erlebt haben: Franz Schubert, Robert Schumann, Hugo Wolf, Federico Garcia Lorca, Aaron Copland + Fazil Say, Heinrich Heine, Nazim Hikmet + Mascha Kaleko, um einige zu nennen.
Unterstützt werden Philippe Adam und ich in "Reise nach innen…" von Duke Meyer, Schauspieler + Autor, der vom Leben der Komponisten erzählt und Gedichte rezitiert, die den Liedern zugrunde liegen, oder welche, die zu der Reise gehören…
Es ist ein Programm voller Melancholie, aber auch voll Hoffnung auf eine bessere Zeit.
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Was ist Sehnsucht? - Sehnsucht ist Heimweh nach Heimat. Ein sehnendes Suchen, wo Heimat ist. Heimat ist Liebe und nur Liebe stillt das suchende Sehnen. Sehnsucht ist unhörbar laut, sie sprengt Mauern und Felsen. (R. Brunetti)
Die gesamten Texte zu den Komponisten habe ich verfasst, die Übersetzungen der Gedichte von E. Dickinson, wie auch die der spanischen Texte sind von mir. Sie werden von Duke Meyer gesprochen, bzw. im Programmheft erscheinen.
Nathalie Stadler
PHILIPPE ADAM
Philippe Adam studierte unter anderem Klavier und Dirigieren am Konservatorium seiner Heimatstadt Paris. In seinem letzten Studienjahr begleitete er dort die »classe d’art lyrique« von William Christie und sammelte wertvolle Erfahrungen in der Barockmusik.
Sein erstes Engagement als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung führte ihn an die Oper Lyon, wo er unter der Leitung von Sir John Eliot Gardiner sein Repertoire in diesem Bereich erweiterte. Weitere Festanstellungen folgten am Theater Heidelberg, am Stadttheater Augsburg, am Theater Basel sowie an der Oper Köln - von 2005 bis 2006 war Philippe Adam außerdem Dozent im Opernfach an der Musikhochschule Köln.
Anschließend arbeitete er als Musikalischer Assistent an der Deutschen Oper am Rhein und als Solo-Repetitor mit Dirigierverpflichtung bei den Wuppertaler Bühnen. Seit der Spielzeit 2006 ist er als Solo-Repetitor mit Dirigierverpflichtung am Nationaltheater Mannheim tätig, wo er bisher zahlreiche Opernproduktionen begleitete. Dort zeichnete er 2013 beispielsweise für die kritische Ausgabe von Weinbergs Oper »Der Idiot« verantwortlich, die von der Opernwelt zur Uraufführung des Jahres gekürt und auf CD aufgenommen wurde.
Philippe Adam ist Herausgeber der bei Sikorski verlegten Fassung des Stücks.
Darüber hinaus reichen seine freiberuflichen Tätigkeiten von Solokonzerten über Kammermusik bis hin zu Chorleitung.
Seit Herbst 2020 arbeitet er mit der Mezzosopranistin Nathalie Stadler zusammen.